Burgen in umstrittenen Landschaften

Eine Studie zur Entwicklung und Funktion von Burgen im südlichen Jütland (1232–1443)

Stefan Magnussen | 2019

Burgen in umstrittenen Landschaften

Eine Studie zur Entwicklung und Funktion von Burgen im südlichen Jütland (1232–1443)

Stefan Magnussen | 2019


Paperback ISBN: 9789088908675 | Hardback ISBN: 9789088908682 | Imprint: Sidestone Press Dissertations | Format: 210x280mm | 452 pp. | Language: German | 62 illus. (fc) | Keywords: castles; Denmark; Schleswig-Holstein; Middle Ages; medieval history; LiDAR; medieval archaeology; landscape; Scandinavia; Germany; fortifications | download cover

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In ganz Europa bestimmten Burgen im hohen und späten Mittelalter die Herrschaftspraxis. Doch während dies in zahlreichen Regionen hinreichend Beachtung findet, wurde das südliche Jütland bislang weder von der Regionalgeschichts- noch von der Burgenforschung als Burgenlandschaft wahrgenommen. Dabei vermitteln Ortsnamen wie Sønderborg, Wallanlagen wie etwa in Tørning und nicht zuletzt Schlossanlagen wie Gottorf, dessen Ursprung auf eine mittelalterliche Burg zurückgeht, noch heute einen lebhaften Eindruck von der einstigen Bedeutung derartiger Anlagen.

Im Rahmen seines von 2014 bis 2018 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführten Forschungsvorhabens beschäftigte sich der Verfasser umfassend mit diesem Phänomen, und legt mit diesem Buch nun erstmals eine wissenschaftliche Studie zu den bislang kaum beachteten Burgen zwischen Eider und Kongeå vor. Auf einer Mikroebene werden Informationen zu den einzelnen Anlagen beiderseits der deutsch-dänischen Grenze aus verschiedenen Fachdisziplinen wie der Geschichtswissenschaft und Mittelalterarchäologie gesammelt, kritisch evaluiert und miteinander in Verbindung gesetzt. Die einzelnen Fallbeispiele werden anschließend auf einer Makroebene in ihren räumlichen und historischen Kontexten verortet. Die Arbeit orientiert sich dabei an jüngeren Tendenzen der internationalen Burgenforschung, welche die soziale Komplexität, landschaftliche Einbettung und funktionale Vielfalt der Burgen betonen. Insbesondere durch eine innovative Strukturierung in verschiedene Funktionstypen ergeben sich vollkommen neue methodische Zugänge zu den Burgen dieses Raumes.

Das Werk bildet insgesamt sieben Evolutionsphasen dieser historischen Burgenlandschaft ab, von den einfachen Anfängen des 12. Jahrhunderts bis zu den herrschaftlich komplexen und vielfältigen Strukturen des 15. Jahrhunderts. Es wird deutlich, dass zwar jede der insgesamt 58 nachweisbaren Burgen für sich betrachtet werden muss, diese jedoch nur in ihren historischen und landschaftlichen Bezügen sinnvoll gedeutet werden können. Somit versteht sich der Band als wichtiger Beitrag für ein differenzierteres Verständnis dieses vielschichtigen Herrschaftsraumes, der zugleich einen Referenzrahmen für weitere Untersuchungen bietet und die Region als Burgenlandschaft in der überregionalen Forschung platziert.


English abstract

Castles had a lasting influence on the practice of reign during the high and late Middle Ages throughout Europe. While this has received considerable attention for many regions, southern Jutland has not yet been perceived as a castle landscape neither by regional historians nor by castle research, although toponyms such as Sønderborg, ramparts like Tørning and palaces such as Gottorf, whose origin goes back to a medieval castle, still provides a vivid impression of the once important role played by such castles.

From 2014 to 2018, the author conducted a research project at Kiel University on this phenomenon. With this book, he now presents the first comprehensive study of the castles between Eider and Kongeå, which have received little attention so far. On a micro-level, information on the individual structures on both sides of the German-Danish border from various disciplines such as history and medieval archaeology is compiled, critically evaluated and interconnected. The individual case studies are then placed in their spatial and historical contexts on a micro-level. The work is primarily inspired by the latest trends in international castle research, which emphasize the social complexity, landscape embedding and functional diversity of castles. Especially an innovative classification into different function types allows for completely new methodological approaches to the castles of this region.

The book illustrates a total of seven evolutionary phases of this historical castle landscape, from the humble beginnings of the 12th century to the manorially complex and diverse structures of the 15th century. While it is evident that each of these 58 verifiable castles must be examined individually, they can only be meaningfully understood within their historical and landscape contexts. The volume thus sees itself as an important contribution to a more differentiated understanding of this complex territory, providing a frame of reference for further investigations and establishing the region as a castle landscape in supra-regional research.

1. Einführung
2. Zentren der Herrschaftspraxis: Die Lensburgen
3. Burgen und ihr Verhältnis zu kirchlichen Institutionen
4. Eliten und Burgen
5. Burgen als Ziel und Zweck militärischer Konflikte
6. Burgen im südlichen Jütland. Fazit und Ausblick
7. Quellen- und Literaturverzeichnis
8. Kataloge

Stefan Magnussen

Stefan Magnussen studied History of Scandinavia and Schleswig-Holstein and Political Science (Modern Governance) at Kiel University and Brock University, St. Catharines, Ontario in the bachelor’s and master’s programme . From 2014 to 2017, he was a doctoral student at the interdisciplinary Graduate School “Human Development in Landscapes” at Kiel University. He currently works as a Researcher at the Chair of Medieval History at Leipzig University, where he is researching on processes of negotiations in late medieval Norway.

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Abstract:

In ganz Europa bestimmten Burgen im hohen und späten Mittelalter die Herrschaftspraxis. Doch während dies in zahlreichen Regionen hinreichend Beachtung findet, wurde das südliche Jütland bislang weder von der Regionalgeschichts- noch von der Burgenforschung als Burgenlandschaft wahrgenommen. Dabei vermitteln Ortsnamen wie Sønderborg, Wallanlagen wie etwa in Tørning und nicht zuletzt Schlossanlagen wie Gottorf, dessen Ursprung auf eine mittelalterliche Burg zurückgeht, noch heute einen lebhaften Eindruck von der einstigen Bedeutung derartiger Anlagen.

Im Rahmen seines von 2014 bis 2018 an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel durchgeführten Forschungsvorhabens beschäftigte sich der Verfasser umfassend mit diesem Phänomen, und legt mit diesem Buch nun erstmals eine wissenschaftliche Studie zu den bislang kaum beachteten Burgen zwischen Eider und Kongeå vor. Auf einer Mikroebene werden Informationen zu den einzelnen Anlagen beiderseits der deutsch-dänischen Grenze aus verschiedenen Fachdisziplinen wie der Geschichtswissenschaft und Mittelalterarchäologie gesammelt, kritisch evaluiert und miteinander in Verbindung gesetzt. Die einzelnen Fallbeispiele werden anschließend auf einer Makroebene in ihren räumlichen und historischen Kontexten verortet. Die Arbeit orientiert sich dabei an jüngeren Tendenzen der internationalen Burgenforschung, welche die soziale Komplexität, landschaftliche Einbettung und funktionale Vielfalt der Burgen betonen. Insbesondere durch eine innovative Strukturierung in verschiedene Funktionstypen ergeben sich vollkommen neue methodische Zugänge zu den Burgen dieses Raumes.

Das Werk bildet insgesamt sieben Evolutionsphasen dieser historischen Burgenlandschaft ab, von den einfachen Anfängen des 12. Jahrhunderts bis zu den herrschaftlich komplexen und vielfältigen Strukturen des 15. Jahrhunderts. Es wird deutlich, dass zwar jede der insgesamt 58 nachweisbaren Burgen für sich betrachtet werden muss, diese jedoch nur in ihren historischen und landschaftlichen Bezügen sinnvoll gedeutet werden können. Somit versteht sich der Band als wichtiger Beitrag für ein differenzierteres Verständnis dieses vielschichtigen Herrschaftsraumes, der zugleich einen Referenzrahmen für weitere Untersuchungen bietet und die Region als Burgenlandschaft in der überregionalen Forschung platziert.


English abstract

Castles had a lasting influence on the practice of reign during the high and late Middle Ages throughout Europe. While this has received considerable attention for many regions, southern Jutland has not yet been perceived as a castle landscape neither by regional historians nor by castle research, although toponyms such as Sønderborg, ramparts like Tørning and palaces such as Gottorf, whose origin goes back to a medieval castle, still provides a vivid impression of the once important role played by such castles.

From 2014 to 2018, the author conducted a research project at Kiel University on this phenomenon. With this book, he now presents the first comprehensive study of the castles between Eider and Kongeå, which have received little attention so far. On a micro-level, information on the individual structures on both sides of the German-Danish border from various disciplines such as history and medieval archaeology is compiled, critically evaluated and interconnected. The individual case studies are then placed in their spatial and historical contexts on a micro-level. The work is primarily inspired by the latest trends in international castle research, which emphasize the social complexity, landscape embedding and functional diversity of castles. Especially an innovative classification into different function types allows for completely new methodological approaches to the castles of this region.

The book illustrates a total of seven evolutionary phases of this historical castle landscape, from the humble beginnings of the 12th century to the manorially complex and diverse structures of the 15th century. While it is evident that each of these 58 verifiable castles must be examined individually, they can only be meaningfully understood within their historical and landscape contexts. The volume thus sees itself as an important contribution to a more differentiated understanding of this complex territory, providing a frame of reference for further investigations and establishing the region as a castle landscape in supra-regional research.

Contents

1. Einführung
2. Zentren der Herrschaftspraxis: Die Lensburgen
3. Burgen und ihr Verhältnis zu kirchlichen Institutionen
4. Eliten und Burgen
5. Burgen als Ziel und Zweck militärischer Konflikte
6. Burgen im südlichen Jütland. Fazit und Ausblick
7. Quellen- und Literaturverzeichnis
8. Kataloge

Stefan Magnussen

Stefan Magnussen studied History of Scandinavia and Schleswig-Holstein and Political Science (Modern Governance) at Kiel University and Brock University, St. Catharines, Ontario in the bachelor’s and master’s programme . From 2014 to 2017, he was a doctoral student at the interdisciplinary Graduate School “Human Development in Landscapes” at Kiel University. He currently works as a Researcher at the Chair of Medieval History at Leipzig University, where he is researching on processes of negotiations in late medieval Norway.

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